Carpaccio
Italienischen Klassiker spontan erfunden 🥩🇮🇹
nur, weil eine Stammkundin etwas Ungekochtes braucht. So entstand 1950 das erste Carpaccio in Harry’s Bar. Und das mit einer Sauce, die es dort schon längst gab.
Zutaten
200 g Rinderlende (gut gekühlt, in hauchdünne Scheiben geschnitten)
Salz & frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
3 EL Olivenöl (extra vergine)
1 Eigelb
1 EL Weißweinessig
etwas Mayonnaise
1 TL englisches Senfpulver
2–3 Spritzer Worcestershiresauce
1 TL Zitronensaft
Ein Schuss Milch (zum Einstellen der Konsistenz)
Optional: Rucola, Parmesanspäne, Trüffel
Zubereitung
Rinderlende mit einem sehr scharfen Messer in hauchdünne Scheiben schneiden, zwischen Backpapier vorsichtig flachrollen und kühl stellen.
Für die Sauce: Mayo, Eigelb, Senfpulver und Essig verrühren. Dann Olivenöl langsam einarbeiten. Worcestershiresauce, Zitronensaft und einen Schuss Milch zugeben. Mit Salz & Pfeffer abschmecken.
Die Fleischscheiben auf einem Teller auslegen und dünn mit der Sauce beträufeln oder alternativ mit Olivenöl und Zitronensaft marinieren.
Nach Belieben mit frischem Rucola, Parmesan oder Trüffel garnieren. Sofort servieren.
Wissenswertes
Carpaccio wurde 1950 in Harry’s Bar in Venedig erfunden – von Inhaber Giuseppe Cipriani. Anlass war der Wunsch der Stammkundin Contessa Amalia Nani Mocenigo, die laut ärztlichem Rat kein gegartes Fleisch essen sollte.
Cipriani servierte ihr hauchdünn geschnittenes, rohes Rindfleisch – und benannte das Gericht nach dem venezianischen Maler Vittore Carpaccio, dessen Gemälde gerade in einer Ausstellung zu sehen waren.
Die Sauce war keine Neuschöpfung: Die sogenannte „Universalsauce“ war in Harry’s Bar bereits in Gebrauch – eine Mischung aus Mayonnaise, Öl, Eigelb, Essig, Senfpulver, Worcestershiresauce, Zitrone und Milch.
Giuseppe Cipriani erfand später auch den berühmten Bellini – ein Drink aus Sekt und Pfirsichpüree. Harry’s Bar wurde in den 1950ern zum Hotspot des internationalen Jetsets, erwähnt etwa in Ernest Hemingways Roman Across the River and Into the Trees.
Heute wird Carpaccio oft schlichter serviert – nur mit Olivenöl, Zitrone, Salz, Pfeffer und etwas Rucola oder Parmesan. Aber Ciprianis Sauce lohnt sich!
Viel Spaß beim Nachkochen!