Lobscouse
Seefahrer-Soulfood
Vor 300 Jahren ertönt auf hoher See der Ruf: „Matrosen, Lobscouse steht bereit!“
Dieses herzhafte Gericht war im 18. Jahrhundert unter Seemännern weit verbreitet.
Es bestand aus gesalzenem Fleisch, Zwiebeln, Schiffszwieback und oft auch Kartoffeln oder Karotten – je nachdem, was an Bord verfügbar war. Die britische Marine nutzte Lobscouse als einfache, sättigende Mahlzeit. Seeköche arbeiteten unter beengten Bedingungen und bereiteten meist unkomplizierte Eintöpfe zu.
Lobscouse erfüllte alle Anforderungen: nahrhaft, leicht zuzubereiten und energiereich. Die dominante Geschmacksnote kam vom Pökelfleisch, während der Schiffszwieback durch das Kochen weicher wurde, aber in großen Stücken mehlig schmecken konnte.
Die Bedeutung dieses Gerichts zeigt sich auch darin, dass die Einwohner Liverpools bis heute als „Scousers“ bekannt sind
Zutaten
500 g Fleisch (traditionell Pökelfleisch oder Corned Beef)
2 Zwiebeln 🧅
6 Kartoffeln 🥔
2 Karotten 🥕
Schiffszwieback nach Belieben
750 ml Gemüsebrühe (früher oft nur Wasser)
Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung
Fleisch und Zwiebeln in der Brühe mindestens 30 Minuten köcheln lassen.
Kartoffeln und Karotten dazugeben und weitere 15-20 Minuten garen.
Schiffszwieback zerbröseln, unterrühren und nochmals 10-15 Minuten köcheln lassen.
Nach Geschmack mit Pfeffer abschmecken und servieren.
Wissenswertes
Ein Gericht mit vielen Namen – Lobscouse gibt es in vielen Varianten: In Norddeutschland als Labskaus mit Roter Bete, in Norwegen und Schweden als skandinavische Varianten oder in England als Lobscouse
Seefahrer-Energie – Die Kombination aus Fleisch, Brot und Kartoffeln lieferte Matrosen langanhaltende Energie für harte Arbeit an Deck.
Historische Erwähnung – Francis Grose beschreibt Lobscouse bereits 1785 in seinem Classical Dictionary of the Vulgar Tongue als gut gepfefferten Eintopf aus Salzfleisch, Zwieback und Zwiebeln.
Viel Spaß beim Nachkochen!