Mansaf

Seit 2000 Jahren der Kodex der Wüste

Vor 2500 Jahren ziehst du ausgehungert durch die Wüste, aber du weißt: In der nächsten Oase kannst du auf den Kodex der Gastfreundschaft zählen.

Mansaf ist mehr als ein Gericht – es ist ein Symbol für Gemeinschaft und Großzügigkeit in der Wüste und der arabischen Welt. Seit Jahrtausenden wird dieses Festmahl serviert, um Gäste willkommen zu heißen.

Zutaten

  • Für das Fleisch:

    • 500 g Lammfleisch

    • 2 Zwiebeln

    • 4 Kardamomkapseln

    • 1 Lorbeerblatt

    • 1 Zimtstange (oder ½ TL gemahlener Zimt)

    • 1 TL Salz, ½ TL Pfeffer

  • Für den Reis:

    • 1 EL Butter Ghee

    • 1 EL Sonnenblumenöl

    • 300 g Basmati-Reis

    • 700 ml Wasser

    • 1 TL Salz

    • 1 TL Kurkuma

    • Restlicher Fleischsud

  • Für die Joghurtsauce:

    • 400 g Joghurt (3,5 %)

    • 200 g Joghurt (10 %)

    • ½ TL Kardamom

    • 1 TL Salz

    • ½ TL Zimt

  • Extras:

    • Mandeln, in Öl geröstet

    • Handvoll frische Petersilie

Zubereitung

  1. Zwiebeln fein hacken und mit Kardamom, Lorbeerblatt, Zimt, Salz und Pfeffer in einem Topf andünsten.

  2. Das Lammfleisch scharf anbraten, mit Wasser bedecken und lange weichköcheln lassen.

  3. Das Fleisch herausnehmen und den Fleischsud durch ein Sieb gießen.

  4. Den Reis gründlich waschen, dann mit Ghee und Öl leicht anbraten.

  5. Kurkuma, Salz und den Fleischsud dazugeben, mit Wasser aufgießen und köcheln lassen, bis der Reis gar ist.

  6. Joghurt mit Kardamom, Salz und Zimt erwärmen (Tipp: Etwas Stärke oder Mehl unterrühren, damit der Joghurt nicht flockt).

  7. Das Fleisch in der Joghurtsauce ziehen lassen und anschließend auf einer großen Platte mit dem Reis anrichten.

  8. Mit gerösteten Mandeln und frischer Petersilie garnieren.

 

Wissenswertes

  1. Gastfreundschaft war in der Wüste ein ungeschriebenes Gesetz.
    Seit Jahrhunderten folgten die Beduinen dem Kodex der Wüste, der besagte, dass jeder Reisende unabhängig von Herkunft oder Status als heiliger Gast aufgenommen werden musste. Später wurde dieses Prinzip mit der Verbreitung des Islam im 7. Jahrhundert weiter gefestigt. Gastfreundschaft blieb ein essentieller Wert, der in vielen Überlieferungen und religiösen Schriften verankert ist.

  2. Mansaf ist heute das Nationalgericht Jordaniens.
    Im 20. Jahrhundert erklärte das jordanische Königshaus Mansaf zum offiziellen Nationalgericht. Ursprünglich ein Beduinenessen, wird es heute in der gesamten Levante zu großen Feierlichkeiten serviert. Dabei gilt: Je mehr Fleisch, desto großzügiger der Gastgeber – die Menge des servierten Lammfleisches zeigt den sozialen Status und die Großzügigkeit des Hausherrn.

  3. Traditionelles Essen bedeutete, mit den Händen zu teilen.
    Mansaf wird traditionell von einer großen Platte gegessen, wobei die Gäste mit der rechten Hand direkt vom Teller nehmen. Die Gäste essen zuerst, erst dann isst der Gastgeber. Diese Praxis stellte sicher, dass jeder versorgt wurde – denn wer heute großzügig teilt, kann morgen selbst auf Hilfe hoffen, wenn er auf Reisen ist.

 

Viel Spaß beim Nachkochen!

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