Kürbis alexandrinische Art
Rezept nach Apicius
Zutaten
500 g Kürbisfleisch, in Würfeln
1 TL Salz
½ TL frisch gemörserter schwarzer Pfeffer
½ TL Kreuzkümmel
½ TL Kümmel
½ TL Koriandersamen
1–2 EL frische Minze
2–3 EL Weinessig
3-4 Datteln
1 EL Pinienkerne, grob gehackt
2 TL Honig
1 EL Fischsauce (Liquamen/Garum)
2 EL Defrutum (Traubensaft auf ½ eingekocht)
2 EL Olivenöl
Zubereitung
Kürbis garen: In wenig Salzwasser 5–10 Min. weich kochen, gut abgießen und ausdampfen lassen.
Sauce ansetzen: Pfeffer, Kümmel und Koriandersamen im Mörser feinreiben. Minze, Datteln und Pinienkerne hacken. Alles mit Essig, Honig, Fischsauce, Defrutum, Kreuzkümmel, Olivenöl zu einem süß-sauren Umami-Sud verrühren
Vereinen: Geölte Pfanne erhitzen, Kürbiswürfel kurz anschwenken, leicht salzen. Den Sud darübergeben und 2–3 Min. sanft aufkochen/glasieren
Servieren: Mit frisch gemörsertem Pfeffer bestreuen und heiß servieren
Der „Ritschert“ basiert auf archäologischen Funden im Salzbergwerk von Hallstatt (Oberösterreich). Dort konservierte das Salz sowohl Exkremente mit Bohnen- und Getreideresten als auch einen hölzernen Löffel mit Breianhaftungen – ein seltener archäologischer Glücksfall.
Die Hallstattkultur (ca. 800–450 v. Chr.) gilt als älteste fassbare keltische Kultur Mitteleuropas. Der Reichtum dieser Gesellschaft beruhte auf dem Salzhandel.
Die Rezeptrekonstruktion stammt vom Archäologischen Museum Frankfurt. Das Gericht ist nahrhaft, simpel, sättigend und vor allem authentisch.
Das Grundprinzip hat überlebt: Bis heute existiert Ritschert in verschiedenen Varianten in den Alpenregionen – als deftiger Eintopf mit Hülsenfrüchten, Getreide und Speck.
Viel Spaß beim Nachkochen!