Nürnberger Lebkuchen
Das älteste bekannte Rezept von 1553
Zutaten
250 ml Blütenhonig
190 g Zucker
500 g Mehl
2 TL Koriandersamen
1 EL Muskatnuss
1 EL Nelken
2 EL Ingwer, gemahlen
Rosenwasser
Oblaten als Unterlage
Zubereitung
Honig langsam erhitzen, abschäumen und ~10 Min. leise köcheln.
Zucker zugeben und weiter köcheln, etwa so lange wie ein hartes Ei kocht (~10 Min.) – sirupartig, nicht karamellisieren.
Sirup heiß in das Mehl gießen, gründlich rühren. Gewürze grob unterarbeiten. Teig nur kurz mischen.
Abgedeckt ~10 Min. ruhen lassen. Hände bemehlen, Teig zur Kugel formen.
Teigportionen zu Kugeln rollen, 1 cm flach drücken/glätten. Model in Rosenwasser tauchen und prägen: Ich hab die Lebkuchenglocke genutzt
Lebkuchen auf bemehltes Brett legen und über Nacht trocknen.
Lebzelten 10–12 Min. backen. Brett herausnehmen, umdrehen, weitere 5–7 Min. backen.
2x Mit Rosenwasser abwischen und nochmals 3–5 Min. backen.
Vollständig abkühlen, in Papier wickeln, trocken/kühl lagern. Nach 1–2 Tagen werden sie mürbe – wochenlang haltbar.
Die wahre Herkunft der Lebkuchen
Ursprünge in Klöstern & Lebzelterzünften Süddeutschlands/Österreichs
Lebzelter arbeiteten mit Honig & Wachs (Kerzen, Met, Gebäck).
Erste Zünfte: Regensburg 1293, Ulm/Wien 14.–15. Jh.
Lebkuchen wurden zur Fastenzeit, aber auch zu festlichen Anlässen verzehrt.
Hostien-Oblaten als Unterlage stammen aus monastischer Backtradition.
Warum gerade Nürnberg?
Reichswald sorgt für reichlich Bienenhonig.
Zugang zu Gewürzen als Handelszentrum für Luxuswaren.
Zunftstruktur & Qualitätssicherung
Marktzugang & Exportmöglichkeiten
Das älteste Rezept: Sabina Welserin, 1553
Erste namentlich überlieferte „Nürnberger“ Lebkuchenrezepte.
Geschrieben von einer Patrizierin aus Augsburg, nicht Nürnberg!
Rezept enthält klare Mengenangaben, Verarbeitungsschritte & Tipps – ein kulinarisches Zeitdokument.
Viel Spaß beim Nachkochen!