Pommes Frites
Wer hat die Pommes erfunden? 🍟
Du schneidest Kartoffeln in dicke Stifte, frittierst sie zweimal – außen knusprig, innen weich – und nennst sie „Pommes“. Oder „Frites“. Oder „French fries“. Aber wer hat sie eigentlich erfunden?
Frankreich? Belgien? Spanien? Oder doch Chile?
Zutaten
1,5 kg mehlige Kartoffeln (klassisch: Bintje, alternativ Agria oder Maris Piper)
ca. 300ml Frittierfett oder -öl (traditionell Rindertalg, alternativ neutrales Pflanzenöl)
Salz
Zubereitung
Schneiden & Wässern
Kartoffeln schälen und in ca. 10–12 mm dicke Stifte schneiden.
10–20 Minuten in kaltem Wasser wässern, anschließend sehr gründlich trocknen.
Erster Frittiervorgang – Blanchieren
Öl/Fett auf ca. 160 °C erhitzen.
Pommes 5–8 Minuten frittieren, bis sie gar, aber noch blass sind.
Herausnehmen, abtropfen lassen und mindestens 20 Minuten ruhen lassen (kalt stellen geht auch).
Zweiter Frittiervorgang – Knuspern
Öl auf 190 °C erhitzen.
Pommes 2–3 Minuten frittieren, bis sie goldbraun und knusprig sind.
Herausnehmen, sofort salzen – und am besten mit Mayo, Ketchup oder Sauce Andalouse servieren.
Wissenswertes
In Paris tauchen pommes frites spätestens im 19. Jahrhundert als Straßenessen auf. Eine beliebte Legende erzählt, dass sie an der Pont-Neuf verkauft wurden.
In Belgien entwickelte sich eine eigenständige Frites-Kultur:
Frittieren in zwei Gängen (160 → 190 °C)
Spezielle Stände: frietkot oder frituur
Verwendung der Sorte Bintje
Seit 2017 sogar immaterielles Kulturerbe – zumindest national
Eine verbreitete Erzählung lautet, dass US-Soldaten im Ersten Weltkrieg in Belgien Pommes kennenlernten und wegen der französischen Sprache vor Ort den Begriff “French fries” prägten.
👉 Das stimmt so nicht:
Bereits 1856 findet sich der Begriff „French fried potatoes“ in einem englischen Kochbuch.
Auch in den USA waren „French fries“ im 19. Jh. gängig – Thomas Jefferson ließ sie 1802 im Weißen Haus servieren: „Potatoes served in the French manner.“
Spanien war das erste Tor der Kartoffel nach Europa und kennt früh „patatas fritas“ – allerdings meist Scheiben oder Würfel, nicht die heutigen Stifte.
Chile hat einen spannenden Hinweis:
Um 1629 sollen die Mapuche bereits frittierte Kartoffeln („papas fritas“) zubereitet haben – vermutlich in Talg.
Auch hier: keine Stäbchenform nachweisbar.
Fazit: Frittierte Kartoffeln gab es früh, aber die typische Pommes-Stäbchenform entstand höchstwahrscheinlich in Europa.
Viel Spaß beim Nachkochen!