Brotsuppe

Bis zur letzten Krume – das mittelalterliche Fasten

Ein kalter Winter vor 800 Jahren – du hast nur hartes Brot und ein paar Gemüsereste. Was nun?

Brotsuppe ist eines dieser Rezepte, das schon seit Menschengedenken existiert. Wenn Brot hart wurde, warf man es nicht weg, sondern kochte es mit Wasser, Brühe oder Milch auf.
So entstand eine einfache, aber sättigende Speise – perfekt für Zeiten der Not oder des Fastens. Ich habe aus dem Rezept meiner Oma und dem von Baden-Württemberg eine eigene Suppe kreiert.

Zutaten

  • 500 g Bauernbrot (altbacken)

  • 50 g Butter

  • 1–2 Zwiebeln

  • 200 g Lauch

  • 2 Karotten

  • 2 Knoblauchzehen

  • 1 TL Salz

  • 1 EL Kräuter (Petersilie, Liebstöckel, Majoran)

  • ½ TL Kümmel

  • 1 L Wasser oder Brühe

  • 1 EL Schnittlauch

Zubereitung

  1. Gemüse klein schneiden und in Butter andünsten.

  2. Mit Wasser oder Brühe aufgießen und würzen.

  3. Altbackenes Brot hinzufügen und aufkochen.

  4. Brotkrumen anrösten und als Topping verwenden.

  5. Mit Schnittlauch garnieren & genießen!

 

Wissenswertes

1. Fasten war allgegenwärtig!

Im Mittelalter gab es bis zu 150 Fastentage im Jahr.
Die Regeln variierten je nach Region und Zeit, aber Fleisch war oft tabu.
Stattdessen gab es einfache Speisen wie Brot, Getreidebrei und Suppen.
Manchmal durfte auch Fisch gegessen werden – aber nicht immer!

🥖 2. Brot war das wichtigste Grundnahrungsmittel!

200 kg Getreide pro Kopf wurden jährlich im Mittelalter verzehrt. Das meiste davon wurde zu Brei oder Brot verarbeitet.
Bauern durften oft für den Eigenbedarf backen, aber das Bäckerhandwerk war streng reguliert.
Illegales Backen oder das Verkaufen von Brot ohne Erlaubnis konnte zu hohen Strafen führen. Deswegen wurde jedes Brot bis zur letzten Krume verwertet – auch in Suppen.

3. Frühstück? Nicht für den Adel!

König Ludwig IX. von Frankreich (1214–1270) war ein strenger Christ und glaubte, dass Frühstück ein zu frühes Fastenbrechen sei.
Der Adel übernahm diese Tradition – Frühstück wurde in dieser Zeit oft ausgelassen.
Bauern und Handwerker konnten sich das aber nicht leisten – sie brauchten früh Energie!
Daher auch das englische Wort „breakfast“ – das Brechen des nächtlichen Fastens.

 

Viel Spaß beim Nachkochen!

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