Huhn Marengo
Napoleons Lieblingsgericht 🍗⚔️🍅
Zutaten
1 Huhn, in Stücke zerlegt
Butter und/oder Olivenöl
1 Zwiebel, gehackt
200 g Champignons, in Scheiben
2 EL Mehl
200 ml Weißwein
200 ml Brühe
2–3 Tomaten, gehäutet & gewürfelt
Salz, Pfeffer
Zubereitung
Huhn in Butter/Öl rundum goldbraun anbraten.
Zwiebel und Champignons zugeben, kurz mitrösten, mit Mehl bestäuben.
Mit Weißwein und Brühe ablöschen, Tomaten einrühren.
Bei milder Hitze schmoren, bis das Huhn zart ist und die Sauce bindet.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Mit Croutons servieren – optional mit Flusskrebsen oder Trüffelscheiben garnieren.
Wissenswertes
⚔️ Der historische Rahmen: Schlacht bei Marengo, 1800
Am 13. Juni 1800 wendet sich für Napoleon bei Marengo (Piemont) alles in letzter Minute: Erst sieht es nach Niederlage aus, doch durch Verstärkung unter General Desaix gelingt der Durchbruch – ein entscheidender Sieg gegen die Österreicher.
Dieser Triumph sicherte Napoleons Macht – und laut Legende auch sein Lieblingsgericht.
🍽️ Die Legende vom Schlachtfeldgericht
Napoleons Koch Dunand soll am Abend des Siegs mit dem gekocht haben, was gerade da war: Huhn, Tomaten, Knoblauch, Flusskrebse, Eier und etwas Brot.
Das Gericht sei Napoleon so gut bekommen, dass er es immer wieder verlangte. Nur: Belegt ist das nicht.
Die erste schriftliche Version dieser Geschichte stammt von Alexandre Dumas, der sie in seinem posthum veröffentlichten Grand dictionnaire de cuisine (1873) erzählt – über 70 Jahre nach der Schlacht.
Sie passt aber wunderbar zum Mythos Napoleon: Der Feldherr, der aus knappen Ressourcen Großes schafft – auf dem Schlachtfeld wie auf dem Teller.
🥄 Das echte „Poulet à la Marengo“?
Die erste schriftliche Rezeptfassung findet sich 1813 in The French Cook von Louis-Eustache Ude – allerdings bereits als deutlich bürgerliche Variante mit Wein, Pilzen und Garnitur.
Später taucht es auch bei Jules Gouffé (1867) auf.
Ab den 1830ern wird „Huhn Marengo“ zum Modegericht in Pariser Brasserien – und dort schmeckt es nicht mehr nach Feldlager, sondern nach Bistroküche mit Stil.
👨🍳 Napoleons Geschmack – einfach und schnell
Zeitgenossen berichten:
Napoleon war kein Gourmet.
Er aß schnell, oft hastig in wenigen Minuten.
Er bevorzugte Geflügel, Pasta, Olivenöl, einfache Eintöpfe aus seiner korsischen Heimat.
Alkohol? Selten – lieber Wasser oder Limonade.
Das Huhn Marengo passt also gut zu seinem Stil: rustikal, unkompliziert, proteinreich.
Viel Spaß beim Nachkochen!